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Vita

Barbara Heinecke studierte Mathematik an der TU Dresden. Aus politischen Gründen verließ sie die DDR mit ihren Kindern. Sie arbeitete vier Jahre in Budapest, 1988 konnten sie und ihre Kinder als „freie Ungarn“ in die Bundesrepublik weiter ziehen, wo sie eine Professur an einer Hamburger Hochschule erhielt.


 

AUS DEM LEBEN GEGRIFFEN

sind die Bücher von Barbara Heinecke. Sie erzählen von ihrem Leben, vom Leben der Menschen in  Deutschland, von Begegnungen mit Menschen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten.

Die Autorin wurde 1943 in Dresden geboren. Sie erlebte und überlebte durch Zufall die Zerstörung Dresdens im Februar 1945. Das Nachbarhaus wurde von einer Bombe getroffen.

1949 wurde sie DDR-Bürger. Sie studierte an der TU Dresden Mathematik, wo sie als Assistent im Bereich Algebra promovierte. Sie habilitierte sich an der Universität in Rostock. Als Studienfach hatte sie Mathematik gewählt, weil sie es als „unpolitisches“ Fach ansah, was sich aber als Irrtum erwies, da in der DDR nichts „unpolitisch“ war, zumal sie später als Hochschullehrer an der TH Karl-Marx-Stadt tätig war. Ihre Karriere ging mit einem Knall zugrunde, als ein Zeitungsexemplar eines Spiegels bei der Einreise von Ungarn in ihrem Gepäck entdeckt wurde, das sie aus literarischem Interesse eingesteckt hatte. Der Sektionsdirektor ihrer Abteilung eröffnete ein Disziplinarverfahren gegen sie wegen dieser Zeitschrift. Sie wehrte sich erfolgreich, war aber letztendlich politisch für die TH nicht mehr tragbar. Auch ihre zwei Kinder hatten längst die Gängelei wegen der so genannten sozialistischen Erziehung und der Produktionstage in der sozialistischen Industrie satt.

Sie überlegten, die DDR zu verlassen. In Anbetracht des Schießbefehls an der Mauer kam nur ein softer Abgang infrage. Dafür bot sich Budapest an. Sie zogen ( die Schwierigkeiten werden hier außer Acht gelassen) nach Budapest. Barbara Heinecke arbeitete dort in einem ungarischen Rechenzentrum und gab auch Unterricht als Deutschlehrerin. Hier schütteten die Ungarn ihr Herz aus.

Vier Jahre später konnten sie und ihre Kindern als eingebürgerte Ungarn schließlich in die Bundesrepublik weiter reisen.

Es war schwierig, die deutsche Staatsbürgerschaft wieder zu erlangen, da sie die DDR-Staatsbürgerschaft hatten abgeben müssen, bevor sie die ungarische Staatsbürgerschaft hatten annehmen können. Die DDR-Staatsbürgerschaft wurde aber in der Bundesrepublik als gesamtdeutsche Staatsbürgerschaft angesehen. Diese konnten sie nun nur durch einen Gnadenakt eines deutschen Ministerpräsidenten wieder erlangen. Nach ihrer Anstellung an der Uni Kiel wurde sie alle drei in Schleswig-Holstein wieder eingebürgert.

Mit neuem Mut und NEUEN FLÜGELN (siehe das Buch „Gestutzte Flügel“, Geschichten aus der DDR) konnten sie in der Bundesrepublik Fuß fassen.

Barbara Heinecke erhielt eine Berufung als Professorin für Mathematik an die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und ihre Kinder machten schließlich das Abitur in Hamburg. Sie hatten die Sprache während ihrer Schulzeit vom Deutschen ins Ungarische gewechselt und schließlich wieder zurück ins Deutsche gewechselt, ohne in der Schule Zeit zu verlieren. Sie sagten, man können die Sprache nicht oft genug wechseln, man lerne immer viel dazu.

Die 11 Bücher von Barbara Heinecke erzählen aus ihrem Leben und von ihren vielen Begegnungen mit Menschen in verschiedenen Ländern. Sie berichtet aus Ost- , West- und Gesamtdeutschland und auch vom Archipel der sowjetischen Streitkräfte in der ehemaligen DDR. In ihren Büchern kommt sie zu der Erkenntnis, dass nur ein friedliches Zusammenleben der Völker Zukunft verspricht.